Geschichte des Vereins
Der Judoclub Haaren wurde 1974 gegründet, in einer Zeit, wo diese Sportart noch recht exotisch war. Das konnte man daran sehen, dass die einzigen Haarener, Gerhard und Elisabeth Jörissen, die schon seit Jahren in Holland trainierten, ihre Judoanzüge zwischen Bettlaken trockneten. Trotzdem klingelte eines Tages bei Ihnen das Telefon und Lissy Claßen fragte an, ob Gerhard in Haaren einen Judo Verein gründen wollte.
Die erste Reaktion war ein glattes „Nein“. Dank der Überredungskunst seiner Frau entstand der Verein dann doch. Vor einer kleinen Gruppe Freiwilliger gab es im Sälchen der Gaststätte „Zur alten Schule“ (heute: „Landgasthof Haus Lutgen“) die 1. Judo Vorführung in Haaren. Um diese Vorführung zu ermöglichen, wurden die 6 eigenen Judomatten von Elisabeth und Gerhard auf dem Dach ihres VWs zur Gaststätte transportiert. Nach der Vorführung waren alle Anwesenden begeistert und beschlossen einen Judo Verein zu gründen.
Die „Hauptschuldigen“ an der Gründung waren: Lissy und Hans – Jakob Claßen, Elisabeth und Gerhard Jörissen, Heinz van Helden, Heinz Görtz, Heinz Jakobs und Johann Jörissen. Bei der Gründungsversammlung am 19.08.1974 wurde die erste Satzung vorgestellt und der erste Vorstand gewählt.
Um das Training zu ermöglichen ließ Gerhard seine Beziehungen spielen, und kaufte von seinem holländischen Trainer Übungsmatten. Diese Matten wurden in einer groß angelegten, illegalen Schmuggelaktion über die Grenze gebracht. Trotz dieses leicht kriminellen Beginns wurde der Verein am 28.11.1974 ordnungsgemäß und legal in das Vereinsregister beim Amtsgericht Heinsberg eingetragen. Die ersten Trainingsstunden wurden im Jugendheim absolviert.
Nach einem Jahr jedoch platzte das Jugendheim schon aus allen Nähten und ein neuer Übungsraum musste her. Dank der Gemeinde Waldfeucht, die uns die Turnhalle der Gemeinschafts Hauptschule (heute: Sekundarschule Haaren) zur Verfügung stellte, haben wir seit dieser Zeit ein sehr gutes Zuhause. Große Halle – zu kleine Matte, was nun?? Der Retter nahte in Gestalt von Lambert Gransch, der dem Verein eine neue, große Matte stiftete. Für diese Rettungstat wurde er zwar nicht zum Ritter, aber zum Ehrenmitglied erhoben.
Von irdischer Seite war nun alles für einen guten Start des jungen Vereins getan worden. Jetzt fehlte nur noch der himmlische Beistand. Pfarrer Rotting erklärte sich bereit die Matte einzusegnen. Das Ihm bei der nach der Segnung erfolgten Vorführung etwas Mulmig war, konnte man im Pfarrbrief vom 19.09.1976 nachlesen. Hier ein kurzes Zitat: „Ich kann nur sagen, dass mich das kalte Grauen packte, als ich anschließend eine Übung aus nächster nähe zu sehen bekam. War das Ringen der Kleinen sozusagen eine niedliche Angelegenheit – als die Großen loslegten wurde es anders. Da ging es Bums, Bums, Bums auf der zwar frisch gesegneten, aber deshalb noch nicht weich gewordenen Unterlage. Ich weiß nur dieses: Wenn ich mich auch nur einmal so hinnfallen ließe, könnte man mich in Fetzen nach Hause bringen. So etwas will geübt sein.“
Der Anfangs so kleine Judo – Club Haaren e.V. zählt heute zu den 50 größten Vereinen in Nordrhein-Westfalen. Die derzeit rund 300 aktiven Judokas (davon sind etwa 220 Kinder und Jugenliche) werden von 14 Trainern unter der Leitung von Cheftrainer Werner Bierbaum ausgebildet. Der Judo-Club Haaren setzt seine Schwerpunkte sowohl im Breitensport als auch im Bereich des Leistungssports (Wettkampfsport). Vielseitige kontinuierliche Trainingsarbeit, eine differenzierte Trainingsplanung sowie neben dem gemeinsamen Training eine allgemeine angenehme partnerschaftliche Atmosphäre sind wichtige Zielsetzungen des Vereins.
Dass die Qualität der Ausbildung seit 1974 stimmt, belegen die vielen erfolgreichen Gürtelprüfungen sowie eine vielzahl bestanderner Dan- (Schwarzgurt) Prüfungen.